Totgesagte leben länger
Plädoyer für Print
Hand in Hand von Print und Online
In einer zunehmend digitalisierten Medienwelt und der daraus resultierenden Informationsflut wird es für Marketerinnen ((Marketingfachkräfte)) immer schwieriger, Zielgruppen effizient zu erreichen. Gerade deshalb ist es wichtig, auch das Potenzial traditioneller Medien zu nutzen.
Heute steht die digitale Kommunikation im Mittelpunkt. Anstelle von Briefen schreiben wir E-Mails, Bücher werden auf Tablets gelesen und Zeitungen rufen wir online ab. Die Beliebtheit und die Nutzung digitaler Kanäle nimmt stark zu. Viele Unternehmen stellt dies vor Herausforderungen. Diese Firmen spielen mit dem Gedanken, ausschliesslich auf Onlinekommunikation zu setzen. Zurecht?
Entweder Print oder Digital
Viele Unternehmen stehen in Sachen Kommunikation vor dieser Frage. Als gäbe es nur einen möglichen Weg. Und ja, es gibt Unternehmen, die ausschliesslich digital kommunizieren wollen. Wir sind jedoch der Meinung, dass es keine Entweder-Oder-Entscheidung braucht. Denn Print ist nicht tot. Im Gegenteil beide Kommunikationsarten verfügen über ihre eigenen Vorzüge. Nutzen wir also die beiden Potenziale und setzen auf crossmediale Kommunikation.
Das Beste beider Welten
Crossmediale Kommunikation bezeichnet die aufeinander abgestimmte Kommunikation über verschiedene Kanäle. Dabei werden die Inhalte sowohl in digitaler als auch in gedruckter Form eingesetzt. Zudem bietet die auf die Publikationskanäle zugeschnittene Aufbereitung einen massgeschneiderten und stimmigen Auftritt. Ziel ist es, Nutzer möglichst zielgerichtet und situationsgerecht anzusprechen und zu informieren. Der Marketing-Mix wird vielfältiger.
Onlinekommunikation allein hat klare Grenzen
Digitale Kommunikation ist wegen der schnellen und ortsunabhängigen Verfügbarkeit sehr beliebt. Ein weiterer Vorteil ist, dass dank Suchmaschinen auch Personen auf Kommunikationsmittel aufmerksam werden, die das Unternehmen noch nicht kannten. Technisch bedingt, bietet die digitale Kommunikation neue Möglichkeiten der Informationsvermittlung. Animierte Grafiken oder Videos können in die Kommunikationsmittel integriert werden. Allerdings gibt es auch Nachteile. Die E-Mail-Flut ist enorm, so dass die Botschaft meist nicht beachtet wird und einfach untergeht. Oder die Botschaft kommt wegen den Spamfiltern gar nicht durch. Es besteht die Gefahr, dass die Informationen gar nicht zur Zielgruppe finden.
Printkommunikation wird mit Qualität gleichgesetzt
Bei gedruckter Kommunikation werden die Sinne beansprucht. Es geht nicht nur um den eigentlichen Inhalt, sondern auch um das haptische Erlebnis. Der Nutzer hält etwas in der Hand, kann die Kommunikation also richtiggehend erfühlen. Das beeinflusst den Eindruck, den die Kommunikation hinterlässt. Zudem sind gedruckte Inhalte verbindlich und wirken damit viel vertrauenswürdiger als ihr digitales Pendant. Diese Faktoren gelten besonders bei der Kommunikation mit wichtigen Zielgruppen wie Investoren, Analysten und Journalisten, beispielsweise bei Geschäftsberichten, Studien, Investitions- oder Luxushüter sowie bei Produktlancierungen.
Zielgruppenspezifische Kommunikation
Werden die verschiedenen Kommunikationsbedürfnisse der Zielgruppen ermittelt, wird man feststellen, dass diese oftmals altersabhängig sind. Während man den Babyboomern und der Generation X eine Affinität zum Print feststellt, kann die Generation Y und Z nicht viel mit gedruckter Kommunikation anfangen. Das Smartphone ist bei den jüngsten Generationen derart omnipräsent, dass bei ihnen Print unbedeutend ist, abgesehen von den beliebten Flyern.
Print als willkommene Abwechslung
Studien aus den USA zeigen, dass Millenials öfter Bücher als E-Books kaufen. Auch Nachrichten werden regelmässig in gedruckter Form konsumiert. Der Grund liegt darin, dass sie viel Zeit damit verbringen in Bildschirme zu blicken. Abgestumpft von der Informationsflut auf dem Laptop oder dem Smartphone, erfahren auf Papier gedruckte Informationen mehr Beachtung als man vermuten würde.
Im Idealfall sowohl Print und Online kommunizieren
All dies bedeutet nicht, dass online als Informationsquelle an Relevanz verliert. Es zeigt auf, dass Print weiterhin sinnvoll ist. Denn die Nachfrage nach dem einen, schliesst eine Nachfrage nach dem anderen nicht aus. Im Idealfall wird mit den Zielgruppen eines Unternehmens sowohl digital als auch analog kommuniziert, was die Chance erhöht, dass die Botschaft über den passenden Kanal, dann auch tatsächlich ankommt. Dies unterstreicht das grosse Potenzial crossmedialer Kommunikation nachhaltig.
Fazit
Zu Print vs. Digital gibt es kein richtig oder falsch. Es ist der Stellenwert der Massnahme im Marketing-Mix und im Kunden-Lifecycle, also der Gebrauchszweck sowie die Zielsetzung verbunden mit den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Kanäle, die über das Format Print oder Digital entscheiden. Und damit wird man crossmedial. Als Full-Service Agentur bietet pdc Marketing + Information Technology AG sowohl massgeschneiderte Services aus dem Print- und Digitalbereich an.
Über pdc Marketing + Information Technology AG
Die pdc Unternehmungen bietet ein breites Spektrum von Services, Technology und Tools in den Bereichen Unternehmensberatung, Marketing Technology, Digital Services, Data Management, Marktforschung, IT-Solutions und Contact Center Services. Unser eigenes Unit-Netzwerk sowie ergänzende Firmen unterstützten Sie in der Umsetzung von komplexen Projekten. Verbindungen und Austausch zu und mit Universitäten vertiefen unser Know-how und transferieren respektive kombinieren das theoretische Wissen mit der Praxis.
Nadine Meier, GL ¦ Komm Produktions AG
Studienergebnisse
«Screen Fatigue»
Gemäss einer Studie beträgt 2024 die durchschnittliche tägliche Bildschirmzeit an internet-verbundenen Geräten knapp sieben Stunden. Seit der Pandemie hat die Bildschirmzeit deutlich zugenommen. Aufgrund des exzessiven Konsums von Inhalten über einen Screen leiden viele Konsumierende unter der sogenannten «Screen Fatigue» und wünschen sich eine Abwechslung von der digitalen Welt.
Quelle: https://explodingtopics.com/blog/screen-time-stats
Glaubwürdigkeit von Print
Content Marketing zielt darauf ab, eine langfristige Beziehung zur Kundschaft aufzubauen. Dabei ist das Schaffen von Vertrauen zentral. Eine Studie von MediaCom zeigt auf, dass sieben von zehn Personen Printmagazinen eher vertrauen als sozialen Medien. Auch in der «MACH Consumer 2016»-Studie schnitt Werbung in Fachmagazinen, Zeitungen und Zeitschriften als am glaubwürdigsten ab. Das höhere Vertrauen in Print kann auf ihr Format zurückgeführt werden. Denn gedruckte Inhalte sind endgültig und können nachträglich nicht mehr editiert werden. In diesem Sinne gehen Lesende davon aus, dass gedruckte Inhalte auf gründlichen Recherchen von Expertinnen beruhen und daher verlässlich sind. Darüber hinaus haben Druckerzeugnisse im Laufe der Jahrhunderte ein gewisses Mass an Glaubwürdigkeit und Respekt gewonnen, was ihren Ruf als Quelle vertrauenswürdiger Informationen noch weiter verstärkt.
Quelle: https://wemf.ch/de/medienstudien/intramediastudien/mach-consumer/